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Texte nach Unterlagen von Verena Wenk, November 2009.

Die Rettung der Bach-Autographe
ein schwieriges politisches Engagement




Thüringer Landeszeitung 23.6.2000
Interview mit der Klavierlehrerin Verena Wenk zu ihrer Initative zu den Bach Autographen / Bach Jahr 2000 / Thüringer Landeszeitung TLZ

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Interview mit der Klavierlehrerin Verena Wenk zu ihrer Initative zu den Bach Autographen / Bach Jahr 2000 / Thüringer Landeszeitung TLZ

THÜRINGER LANDESZEITUNG / Juni 2000 
Interview Redakteurin Rita Specht mit Verena Wenk 
über ihre Bach-Autographen-Rettungsaktion
und dem Kunsttransfer Schalck-Golodkowski's in der DDR-Zeit


 

Wunderschönes unbeschädigtes Bach-Autograph (Violin-Konzert a-moll):
auch ein graphisches Kunstwerk!

nur 20% der Bach-Autographe überstanden die Jahre 1945-1989 ohne Schäden

Kommentar zum Zeitungs-Artikel vom Juni 2000 / Thüringer Landeszeitung (s.o.):

   Die Haltung der Berliner Staatsbibliothek, die 80% der weltweit existierenden Bach-Autographe besitzt, war stark gegen Verena Wenks privates Engagement gerichtet.
Ihr öffentlicher Einsatz für die Restaurierung der Bach-Autographe betrachtete die Staatsbibliothek als enormen Gesichtsverlust, weil diese dieses Kulturgut ja seit 1965 in Jena, an der Schiller-Universität hätte retten lassen können.
Hier war der Erfinder der genialen 'Jenaer Papierspaltmethode' tätig und der Westen hätte die Rettung der Bach-Autographe finanziert.

Anderseits gab es auch in West-Deutschland Kräfte, die überhaupt nicht interessiert waren daran, dieses Thema zu berühren, weil westliche Papier-Restauratoren diese geniale Papierspalt-Methode aus der DDR kaum kannten und nicht beherrschten, zumal dieses Restaurierungs-Verfahren von der Deutschen Forschungsgemeinschaft / DFG nicht bezuschusst wurde und bis zum Beginn des Engagements von V. Wenk in Zweifel gezogen wurde.

Ausserdem wurden nach dem Krieg und vor dem Bau der Neuen Staatsbibliothek West (1976, Potsdamer Str, West-Berlin) viele Autographen-Schätze, die nach dem Krieg noch in westlichen Schlössern lagerten, in den 50er-Jahren an gierige Handschriften-Auktionshäuser (wie Schneider/Tutzing oder Stargardt, aber auch Schweizer Auktionshäuser) verschachert.
Aus verschiedenen Gründen hatten Ost und West kein Interesse daran, dass jemand darauf gekommen wäre, dass bibliophiles Kulturgut der Staatsbibliotheken Ost und West z. T. nur noch in Karteikästen existieren, wobei nicht einmal alles, was während der 50er-Jahre aus den Schlössern und anderen Kriegs-Verlagerungen dergestalt geplündert wurde, vorher überhaupt microverfilmt wurde.

  Die DDR hatte in 40 Jahren DDR-Zeit nie das allergeringste Interesse, die Bach-Handschriften
den beiden phänomenalen Restauratoren:
Prof. W. Wächter, Deutsche Bibliothek, Leipzig
oder
Günter Müller, Schiller-Universität Jena
,
zur Rettung übergeben, welche seit 1965 mit ihrer genialen Papierspalt-Methode wertvollste Autographen-Bestände anderer DDR-Bibliotheken und DDR-Archiven gerettet hatten:

Günter Müller, Schiller-Universität Jena, hatte die sog. "Jenaer Papierspalt-Methode" erfunden und als erstes die wertvollen Handschriften Friedrich Schiller's ab ca. 1965 gerettet.


 

zum nachfolgenden Bild:
Günter Müller - Erfinder des "Jenaer Papierspaltens"

Grundsätzliches zum Papierspalten:
optimales aesthetisches Ergebnis ohne Retuschen, ausschliesslich mit der Original-Materie
völlige musikwissenschaftliche Auswertbarkeit
deutliche Sichtbarkeit des Wasserzeichens
Rettung/Konservierung feinster Spuren
Lesbarkeit-Wiederherstellung auch bei Brandspuren (z.B. Amalia-Bibliothek)

I. Bach Autograph / Privatbesitz, von Müller
um 1970 restauriert. "Schadensklasse 4"
Papier-Restaurierung Schiller-Universität Jena.

Vor der Restaurierung:

VORHER

verschwärzt und "20 Notenlinien"

Rückseitenschrift als "Spiegelschrift" auf Vorderseite durch Oxydation der eisenhaltigen Eisengallus-Tinte:
auf die Vorderseite durch-"gerostet", Schadensstellen bröseln schon aus,

z.T. starke Verschwärzung:
Schrift unlesbar,
Papier verbräunt.

 

nach der Restaurierung/Papierspaltung:

NACHHER

deutlicher Kontrast,
2 x 5 Notenlinien!

  • Papier-Untergrund aufgehellt,
  • "Rost" zu 90% chemisch entfernt,
  • zwischen den 2 gespaltenen "Quer-Hälften" klebt ein hauchfeines,
    riss- und alterungsbeständiges Stabilisator-Kernpapier,
    auf dem selbst feinste Papierbrösel mosaikartig wieder zusammengefügt/aufgeklebt sind.
  • Völlig lesbar, auch kleinste Korrekturen Bachs.
  • Wasserzeichen messerscharf deutlich sichtbar (wichtiges Kriterium zur Altersbestimmung)

 

II. Mittelalterliche Druckschrift

Vorher

Nachher

Vor und nach Müllers Papierspaltung:

  • Vorder- + Rückseite werden auch bei Druckschriften mit einem "Trägerpapier" flächig beklebt, gepresst und "auseinandergezogen" (bis auf eine Stelle am Rand, die als "Gelenk" zusammenbleibt,
    um späteres passgenaues Wiederzusammenfügen zu erleichtern),
  • beim Auseinanderziehen der zwei Trägerpapiere lösen sich die Papierfasern von einander
    bei der Querspaltung.
  • Fixiert auf dem Kernpapier ist die Entsäuerung + Papieraufhellung
    (+ bei Handschriften: chem. Rost-Befreiung) risikolos.
  • Kontrast von Schrift auf Papier wieder völllig da.
  • Vor Zusammenfügung der quergespaltenen Hälften erfolgt Einfügung des
    hauchfeinen, riss- und alterungsbeständigen Zwischenpapiers (Stabilisator),
  • die 2 Querhälften werden tausenstel-mm-genau wieder zusammengefügt!

 

In der Staatsbibliothek wurde kein einziges Bachblatt aesthetisch gespalten -
nur: "konservatorisch gespalten" - optisch also leider belassen.
Schwerstbeschädigte Bachblätter (Verschwärzungen wie - s.o. - "Vorher") bleiben
nun materiell-substanziell erhalten, sind aber für die Wissenschaft nicht lesbar!
Günter Müller macht Tintenfrass- Brandverschwärzung wieder voll lesbar
mit der vorhandenen Substanz (ohne Hinzufügungen, d.h. bei weggebröselter Substanz
ist eine weisse Stelle des Zwischen-Papiers/Stabilisator sichtbar)!
Die StaBi wollte die aesthetische Wieder-Lesbarkeit nicht, weil die Öffentlichkeit ihr
sonst entgegengehalten hätte:
warum sie Günter Müller nicht schon vor 40 Jahren die Bach-Autographe retten liess...!

Denn Prof. Wolfgang Wächter, der schliesslich im März 2000, einen Tag nach einer spektakulären
BZ-Riesen-Schlagzeile ('BZ RETTET MATTHÄUS-PASSION!'), allein den Auftrag erhielt, rettete die Bach-Autographe auf Anweisung des StaBi-Musikabteilungs-Leiters, Dr. Helmut Hell, nur konservatorisch (d.h. im optischen 'Ist-Zustand' belassen, aber durch Papier-Spaltung dauerhaft stabilisiert), sodass spätere Generationen die rostfrass-bedingte mangelnde Lesbarkeit "nach-restaurieren" müssen (evtl. mit einer noch in der Entwicklung befindlichen Laser-Methode.)

Wenigstens können die Autographe also nicht weiter zerfallen.
Das war leider - ! - das Maximum, was Verena Wenk - bei diesem flächendeckenden Widerstand gegen die Bach-Autographen-Rettung  - erreichen konnte, -
denn weiteres Zuwarten auf eine irgendwann 'später perfektionierte Laser-Methode' hätte bedeutet:
dass bis auf diesen fernen Zeitpunkt die Autographe endgültigt zerbröselt gewesen wären!

Es war vollkommen klar, dass das Sponsoring-Jubiläums-Jahr 2000 eine einmalige Chance war, um Geld zusammen zu bekommen, um einen sofortigen Stopp des weiteren galoppierenden Verfalls zu erreichen:
"Man kann mit der Medikamenten-Entwicklung nicht endlos zuwarten, bis der Patient tot ist!!!"

Wenk kämpfte deshalb bis zur totalen Erschöpfung darum, unterstützt vom Bestands-Abteilungsleiter
Dr. H. Böhrenz (ser sich auch nicht durchsetzen konnte!), dass Günter Müller wenigstens die Hälfte der
Bach-Autographe aesthetisch restauriert - vergebens.
Müller
wurde von der 1999 noch amtierenden 'Chef-Restauratorin' /ehem. StaBi-Ost, Gertrud Sch., nicht akzeptiert, sowie er dort seit 1965 nicht akzeptiert wurde.

Diese persönliche Fehde verhinderte allen Ernstes die auch aesthetische Rettung
der Bach-Autographe
.

Die Substanz ist also gerettet, eine wissenschaftliche Auswertbarkeit nachwievor nur sehr begrenzt möglich!

Verena Wenk wollte noch 2005 (nach der Bach-Autographen-Restaurierung) ein Tintenfrass-Blatt der StaBi, bzw. Müllers Restaurierung sponsern + mit Vorher-Nachher-Fotos für Müllers geniale Kunst werben, - Uwe Schlicht vom TAGESSPIEGEL wollte es dokumentieren!!
Wenn schon die BACH-Autographe nicht aesthetisch restauriert werden durften, so wollte
Wenk es wenigstens erkämpfen, dass mit Hilfe der Presse-Öffentlichkeit erreicht wird, dass -
mit 'Vorher-/Nachher'-Presse-Fotos des Autographs - ein anderes schwerst beschädigtes
WERTVOLLES Autograph von der Koryphäe Müller muster-restauriert wird.
Der Tagesspiegel wollte am Beispiel eines wertvollen und prominenten Autographs
demonstrieren, dass Günter Müllers Methode das effektivste und risikoloseste
derzeitige Restaurierungs-Verfahren ist.

Sie war von der neuen Direktorin Schneider-Kempf im Januar 2005 mit ihrem Anwalt sogar schriftlich
eingeladen - aber als beide eintrafen, wies der Pförtner beide ab:
Frau General-Direktorin Schneider-Kempf liess Rechtsanwalt Frhr. Spies v. Büllesheim, der extra aus Dresden kam, + seine Mandantin Verena Wenk, abweisen: "sie mögen das Gebäude verlassen".

Nochmals hatte das Personal der StaBi-Ost gesiegt.

Dazu war das rein konservatorische Spalten billiger: Die StaBi musste selbstverschuldeterweise sparen!
Die Deutsche Bank nämlich, die 1998 abgesprungen war, weil die StaBi plötzlich verkündete "alles allein
+ ohne die Kapazitäten Müller + Wächter" retten zu wollen, kehrte zwar als Sponsor 2000 zurück, als
Prof. Wächter doch noch den Auftrag bekam, - aber sie sponsorte nicht mehr mit der gewaltigen 1997/98
im BERLINER TAGESSPIEGEL noch zugesagten Summe.
Aus reiner Eitelkeit wurde von der Staatsbibliothek leider eine riesige Chance vertan.
Eine Chance, die zum Glück die Amalia-Bibliothek (Brand 2004!) ergriff - Müller rettet die brandgeschädigten Bestände!

 

  Aktuell leistet er z. Zt. nach dem Brand der Amalia-Bibliothek / Weimar geniale Restauratorenarbeit und macht selbst schwärzlich angebrannte Handschriften wieder lesbar.

Höchste Auszeichnung für Günter Müller:
Verena Wenk beantragte für Müller zum Bach-Jahr 2000 erfolgreich das Bundesverdienstkreuz, welches ihm von Wissenschaft-Ministerin, Dagmar Schipanski, überreicht wurde.
Dies hatte ihm (endlich auch in der westlichen!) Presseöffentlichkeit enorm grosse Publizität eingetragen, sodass seine Methode 2000/2001 sogar in den zwei grössten amerikanischen Restaurierungs-Fachzeitschriften publiziert wurde und Müller mehrfach in USA zu Vorträgen eingeladen wurde.

Gespräch mit Restaurator Günter Müller über das Papierspalten zum Bach Jahr 2000 / Thüringer Landeszeitung TLZ

Wenk musste wegen ihrem Antrag für das Bundesverdienstkreuz monatelang - ohne Wissen Müllers! - in Bibliotheken recherchieren und die Methode selber verstehen, um einen 50-seitigen, fachlich einwandfreien Bericht über dieses Papierspalt-Verfahren an die Ordens-Kanzlei des Bundespräsidialamtes abliefern zu können, denn Müller durfte von ihrem Bundesverdienstkreuz-Antrag nichts wissen, da die Antragsstellerin für den Bundesverdienstkreuz-Orden unter Schweigepflicht stand.
  Dies wurde erschwert dadurch, dass deutsche Bibliotheken Schriftgut aus vergangenen Diktaturen immer rasch und voreilig aussortieren, und V. Wenk schliesslich in der Universitäts-Bibliothek Basel endlich die in der DDR-Zeit herausgegebenen Bibliotheks-Texte über Müllers Methode entdeckte.

  Ein weiterer Haupt-Grund für die Öffentlichkeits-Scheu der Staatsbibliothek unter den Linden, ehem. Ost-Berlin, aber war, dass DDR-Devisen-Minister Schalck-Golodkowski inoffiziell ständig Handschriften und wertvollste Bücher gegen Devisen in den Westen verschob (was Müller in der DDR-Zeit mutig kritisierte!) und die Staatsbibliothek in Schalck's Auftrag handelte und eine geheime Sonderabteilung hatte:
"ZWA" = "Zentrale für wissenschaftliche Altbestände".

Diese "ZWA" war ein Tarnwort, denn hinter der "ZWA" steckte ein geheimes Archiv mit Handschriften- und Bücher-Beständen seit dem Mittelalter im Wert von Milliarden von DM, auf das Schalck-Golodkowski in der Staatsbibliothek jederzeit Zugriff hatte im Falle von Devisen-Not.
Schalck-G. liess auf seiner Devisen-Jagd ständig auch Museums-Magazine und DDR-Bibliotheken nach Kostbarkeiten plündern und in der "ZWA" einlagern, um sie in den Westen zu verschieben, bei Nachfrage nach aussen aber als "Kriegsverlust" auszugeben.
(Es kamen jeweils zwei "Herren in schwarzen Kunstleder-Jacken" um solche Kostbarkeiten auf Nimmerwiedersehen "auszuleihen". es gab wahre Helden unter den DDR-Bibliothekaren, die ihre bibliophilen Kostbarkeiten längst in Pfarrhäusern versteckt hatten mit dem Vermerk in Karteikästen: "von Besatzungssoldaten nach Unbekannt verschleppt", um dem Raub von 'Schalck's Mannen' zu entkommen!)

Die Akten des Bundesarchivs beweisen, dass der Auktionator für  Musik-Handschriften, Hans Schneider/Tutzing, wegen de DDR-Devisennot regelmässig Gast in der Staatsbibliothek-Ost war,
und billig Autographe aus der Ostberliner 'DSB' aufkaufte, um sie im Westen für ein vielfaches zu versteigern.

Im Herbst 2009 berichteten die Medien, dass das MfS regelmässig auch private DDR-Bürger (oft Adlige) "besuchte", und dies unter dem Vorwand vermeintlicher "Steuer-Hinterziehung":
Sie fragte jeweils, ob dies oder jenes wertvolle Autograph oder Ahnenbild versteuert sei, was natürlich nicht der Fall war, sodass die Stasi-Beamten sofort einen enormen Wert des Kunstgutes behauptete und hochrechnete und somit wegen angeblicher "Steuer-Hinterziehung" auf Nimmerwiedersehen beschlagnahmte.
Viele Antiquitätengeschäfte und Trödelläden im Tessin/Schweiz lebten bis 1989 vom skandalösen Kunst-Transfer Schalck-Golodkowski's.

Bis heute ist nicht bekannt, ob die Bachhandschriften, - die alle vollständig übrigens den Zweiten Weltkrieg überlebten und noch 1958 vom Musikwissenschaftler Paul Kast vollständig aufgelistet wurden, -
auch heute noch lückenlos vorhanden sind, denn die Staatsbibliothek sträubt sich bis heute gegen eine Katalog-Revision der Handschriften-Sammlung:
Alice Ströver / Bündnis90-Grüne, Parlaments-Abgeordnete, Berlin, versuchte diesen hochnotpeinlichen Sachverhalt 1999/2000 mit von Frau Wenk initiierten parl. Anfragen vergeblich zu ermitteln.
(s. Anhang/Textende)

Es bleibt also nachwievor unklar, wieweit die Bach-Handschriften vollständig sind oder Teile gegen Devisen in den Westen gelangten.

Diejenigen Autographe, die in der Staatsbibliothek - nach dem Krieg noch intakt! - heute noch vorhanden sind, waren bereits um 1970 in einem katastrophalen Zustand wegen der primitiven Heiz- und Klimatisierungs-Verhältnisse in der Staatsbibliothek / DSB / ehem. DDR-Ost-Berlin, Unter den Linden.

Siehe z.B. Matthäus-Passion (Stelle "Der Vorhang im Tempel zerreisst"):
1938: Farbfoto von Farbfilm von Prof. Schünemann im Buch "Handschriften von Bach bis Schumann":
noch vollkommen intakt - im Vergleich mit:
1965: Facsimileausgabe derselben Seite, Hrsg. Prof. Köhler (Musik-Abtl.-Leiter StaBi-Ost):
deutliche Flecken / Lagerungsschäden im Original, sichtbar auf der öff. publ. Facsimileausgabe, bzw.:
1998 Microfilm / von Bestands-Abtl.-Leiter Leonhard Penzold:
schwerst beschädigt und fast völlig verschwärzt:
Die Bachhandschriften wurden also erst nachweislich in der DDR-Zeit geschädigt.
(Links der drei Bilder folgen)

1958: Paul Kast findet die Bach-Handschriften im Westen (ab 1976 StaBi West) und in der 'DSB' noch intakt vor, ohne Kriegsschäden

  Bei einem Besuch von Verena Wenk 1997 in Handschriften-Tresor-Räumen der Staatsbibliothek stellte sie eine Luftfeuchtigkeit von 18% fest, statt notwendiger über 50%, sowie eine Raumtemperatur von 23 Grad - statt max. 18 Grad - sie hatte ein Hygrometer mitgebracht !
(Tagesspiegel / Textende)

Später erhielt sie von einem (dem TAGESSPIEGEL ebenfalls bekannten) Informanten der Staatsbibliothek brisante Auskünfte über die Kooperation der Staatsbibliothek mit der Staatssicherheit bis 1989 im Zusammenhang mir dem Verschieben von Handschriften in den Westen, was abgewickelt wurde im DDR-Zentral-Antiquariat in der Tal-Strasse Leipzig, dessen oberster Chef Schalck-Golodkowski persönlich war!

Eine hohe Funktionärin (und hochgebildete Buchhändlerin, die ihrerseits weisungsgebunden war und verhängnisvolle politische Vorgaben nicht verhindern konnte) des Zentralantiquariats war die Ehefrau des genialen Bachforschers, DDR-Nationalpreis-Trägers und langjährigen Direktors des Bach-Archivs Leipzig, des wohl derzeit bedeutensten Bach-Forschers,
Prof. Hans-Joachim Schultze, der übrigens später (leider vergeblich) sich um die Nachfolge des Musikabteilungs-Leiters / DSB Prof. Köhler bewarb, wie in Bundesarchiv-Akten ersichtlich!

Daraus erklärt sich die intensive Abwehr von Staatsbibliothek und der Neuen Bach-Gesellschaft NBG -
(in deren Vorstand Prof. Schulze, - und seit Jahrzehnten, - der jeweilige Musik-Abteilungsleiter der Berliner Staatsbibliothek ist) - gegen das Engagement von Verena Wenk.
Denn das Personal in der Staatsbibliothek, welches in der DDR-Zeit dem Devisen-Sammler Schalck zuarbeitete, ist heute noch vollständig im Amt!
(s. 'WELT' v. 20.12.1991 / Anhang)

Gleichzeitig waren inoffiziell etliche Mitglieder des Bach-Archivs auf der Seite von Verena Wenk und standen ihr bei ihren Recherchen sogar hilfreich zur Seite!

Bis heute geht also auch in der musikwissenschaftlichen Szene der ehemaligen DDR ein grosser Riss mitten durch alle Bach-Institutionen. -

   Was nun den Versuch von Frhr. St. v. Spies um das Bundesverdienstkreuz betrifft:
Spies wollte erreichen, dass Verena Wenk bei verschiedenen Institutionen endlich respektvoll behandelt wird, denn sie wurde von Staatsbibliothek und Bach-Gesellschaft in unvorstellbar brutaler Weise ständig bekämpft.
Im März 1997 bei der Rückkehr aus den Thüringer Bach-Wochen ( ! ) entdeckte sie ein Schussloch durch ihr Küchenfenster. Die Polizei ermittelte.

Ab da setzten über Monate nächtliche anonyme Anrufe ein mit der Drohung, "...Frau Wenk möge sofort die Finger von den Bach-Autographen lassen, andernfalls ziele man nächstes mal genauer!..."
Die Leipziger Stasi-Unterlagen-Behörde riet ihr und erlaubte ihr das ausdrücklich, gewisse 'IM-Verpflichtungs-Erklärungen' gewisser weiterhin im Amt befindlicher StaBi-Mitarbeiter, in der DDR zuständig für Autographe, offen auf die diverse StaBI-Schreibtische zu faxen! Und dies mit einem Beibrief, in welchem gebeten wird:
"...dass der Terror, woher auch immer er komme, sofort abgestellt werden solle, weil ansonsten die Faxe mit den 'IM-Verpflichtungs-Erklärungen' sofort zur BILD-Zeitung gehen würden!..."
Da hörten die anonymen nächtlichen Telefonate schlagartig auf.

Gleichzeitig musste sie Strafanzeige stellen und eine polizeiliche Abhöranlage installieren und Herrn Rechtsanwalt Nicolas Becker einschalten.
Ein Telefon-Belästiger wurde ermittelt und identifiziert als V-Mann der Berliner Polizei, der vormals dem MfS gedient hatte.
Bei der Strafanzeige gegen diesen dubiosen Herrn, der sie wochenlang fast täglich Tag und Nacht belästigt hatte, redete dieser sich damit heraus, "... dass er wohl versehentlich diese Rufnummer in seinem Telefon eingespeichert hatte, und höchst versehentlich beim Herumspielen auf den Knöpfen immer wieder den falschen Knopf gedrückt hätte!"
Die Strafanzeige gegen den Polizei-V-Mann wurde deshalb sofort eingestellt.
(Wieso der edle Herr immer nachts um drei Uhr versehentlich auf falsche Telefonknöpfe drückte, hat die Polizei Frau Wenk leider nie beantwortet.)

Herr Rechtsanwalt Eberhard Borchert, der ihr zusätzlich beistand bei ihrem Engagement gegen die Abrisse am Bachhaus-Areal Eisenach, wird bis heute (!) anonym belästigt, indem immer wieder jemand bei ihm klingelt und in die Gegensprech-Anlage brüllt: "BACH ist Ihr letzter Mandant!"
(Das Kontakt-Netz der ex-Stasi-Diener funktioniert bis heute weiter und terrorisiert noch immer Bürger, die öffentlich das MfS kritisieren.)

   Beim Beantragen für dieses Bundesverdienstkreuz (s.o. für Verena Wenk) werden jeweils immer Informationen über die potentiell zu würdigende Person eingezogen.
Die Bach-Gesellschaft wurde ebenfalls befragt über Frau Wenk und diese lästerte natürlich über sie, weswegen Wenk, die das vorausgesehen hätte, Spies von dem aussichtslosen Vorhaben abgehalten hätte, hätte sie vorher davon gewusst.

Dazu kommt: Wie alle 'Grünen' wurde Frau Wenk von 1979 bis 1989 vom MfS (DDR-Staatssicherheit) observiert und an den westlichen Verfassungsschutz fälschlich denunziert als vermeintliche "Stasi- und RAF-Sympathisantin", wobei das Ziel des MfS war, die 'Grünen' im Westen wegen ihrer Kritik an den DDR-Umwelt-Katastrophen zu demontieren, damit sie ihre öff. Ämter wegen eines solchen Verfassungsschutz-Eintrags (das berühmte " * " in den Dateien) verlieren. So erging es auch Verena Wenk, die 1987 als Klavierlehrerin aus der Musikschule Zehlendorf auf höhere Anweisung hinausgeworfen wurde.
Nach der Wende, 1990, berichtete die Presse, dass der Vorsitzende der 'Alternativen Liste /Al / Grüne in West-Berlin, Dirk Schneider seit den 70er Jahren für die Staatssicherheit Ost-Berlins gearbeitet hatte und die Adressen sämtlicher 'Grünen' ständig an des MfS verriet.
(s.a. Presse 13.8.2009, Seite 2, unterer Abschnitt des Artikels)

Die Kooperation des Ost-Berliner MfS mit dem westlichen Verfassungsschutz geht auch aus der Akte, die Frau Wenk seit 2006 von der Gauck-Behörde hat, eindeutig hervor, (in Artikel 'Psychogramm der Geheimdienste'):
1987 flog sie, "begründet" mit damals bereits widerlegten "Etat"-Vorwänden, aus der Musikschule Zehlendorf: Eine parlamentarische-Anfrage in der Bezirks-Verordneten-Versammlung ergab, dass die Musikschule Zehlendorf Ende 1987 sogar noch rund 200'000 DM Etatmittel/Verstärkungsgelder übrig hatte.
Der Zehlendorfer Stadtrat P. Plückhahn, der zuvor 20 Jahre beim Berliner Landesamt für Verfassungsschutz arbeitete, verfügte, dass der Musikschulleiter ihr kündigte.
Die Zehlendorfer Stadtteilpresse berichtete damals wiederholt, dass der Verfassungs-Schützer a. D. und Stadtrat Plückhahn im amerikanischen Sektor Zehlendorf eine Sondergenehmigung der Alliierten zum Tragen eines Revolvers hatte, "... weil er sich vor der ständigen Gefahr schützen musste, dass Nachts in Zehlendorf Kommunisten herumschleichen könnten."
Tagsüber reichte ihm allerdings eine Platzpatronen-Pistole, (so die Zehlendorfer-Presse wiederholt und ausführlich 1987), mit der er in höchster Bedrohung eines Tages wild um sich ballerte und knatterte, als er umringt war von einer lustigen, frechen und lauten Frauen-Demo, bestehend aus Hunderter protestierender Lehrerinnen, deren Respekt gegenüber dem Bildungs-Stadtrat sich seit längerem in engen Grenzen hielt.
Als amtierender Rechtsanwalt wusste Bildungs-Stadtrat Paul Plückhahn nämlich, dass es gesetzlich doch tatsächlich verboten ist, Lehrerinnen auf offener Strasse totzuschiessen, wie die Presse damals genüsslich berichtete.
R. v. Weizsäcker jedenfalls, offenbar nicht dramatisch beeindruckt vom juristischem Genie seines CDU-Parteigenossen Plückhahn, setzte sich in der BERLINER MORGENPOST gegen diese Kündigung ein.
(Stasi-Observationsakte V. Wenk: aus 'Psychogramm der Geheimdienste' / 
Morgenpost/unterer Artikel vom 28.5.89). -

   Die Abwehr von Staatsbibliothek (StaBi) und Bach-Gesellschaft - wo Herr Wessendorf von der Ordenskanzlei des Bundespräsidialamtes über Verena Wenk Erkundigungen eingezogen hatte - gegen ihr Engagement war sehr stark, und dies gerade, weil ohne V. Wenks Aufdeckung dieser brisanten politischen Hintergründe die Bach-Autographe niemals gerettet worden wären.
Also: ein enormer Prestige-Verlust für die Staatsbibliothek!

Es lag aber die Bedrohung für die StaBi in der Luft, dass diese Hintergründe von Uwe Schlicht (Red.-Leiter/Abtl. Wissenschaft) im Berliner TAGESSPIEGEL veröffentlicht werden könnten, wenn die Staatsbibliothek sich unter diversen Vorwänden weiterhin weigert, die Handschriften in Leipzig und Jena retten zu lassen.
Die Staatsbibliothek nämlich behauptete wahrheitswidrig ab Beginn von Wenks Engagement 1996:
..."dass noch keine sichere Methode erfunden sei, solche Autographe zu retten und die sog. Papierspalt-Methode so riskant sei, dass man seit 40 Jahren die Bach-Handschriften nicht habe retten können."

V. Wenk ermittelte dann aber:
dass die 140 Seiten der Vocal/Instrumental-Stimmen der h-Moll-Messe J.S.Bachs in der Landesbibliothek Dresden, sowie acht Kantaten aus der Ost-Berliner Staatsbibliothek, kurz vor dem 200. Geburtstag Bachs 1985, von Prof. Wolfgang Wächter, Leipzig, mit dem Papierspalt-Verfahren gerettet worden waren, weil sie in der Stuttgarter Bach-Jubiläums-Ausstellung gezeigt werden sollten, und somit die Restaurierungs-Methode seit 1965 intern in der 'DSB' (DDR-StaBi) sehr wohl bekannt war!

Die Partitur der oben erwähnten h-Moll-Messe hingegen ist in der Staatsbibliothek und war schon 1985 in schwerster Weise wegen falscher Lagerung verrottet und konnte 2000 nur noch konservatorisch im Ist-Zustand gerettet werden, kaum aber noch lesbar gemacht werden.
1985 hätte man noch grosse Teile retten und lesbar machen können.

Der Restaurator Günter Müller, Jena, stellte Wenk 1997 ein Foto eines von ihm um 1965 restaurierten, in Privatbesitz befindlichen Einzel-Autographs J.S. Bach's zur Verfügung, sowie ein Vergleichsfoto von vor der Restaurierung.

Abbildung der restaurierten Bach-Handschrift:

Vorher:
"Zwanzig" - statt: 2 mal 5 ! - Notenlinien, da Rückseitenschrift auf die Vorderseite "durchgerostet".

Nachher:
Schrift wieder lesbar, vollständig auswertbar für die Musikwissenschaft.
(Siehe weiter oben grünen geschriebenen Text zur Papierspalt-Methode.)


Auf diesen Fotos zeigt sich exemplarisch das Schadensbild von Tinten-Rostfrass: die Notenlinien/Noten der Rückseite schlagen in Folge Oxydations-Prozess auf die Vorderseite durch.
Das bedeutet Unlesbarkeit, weil die braune Tintenschrift der Vorderseite sich verstrickt mit der braunen "spiegelverkehrten Rückseitenschrift", die auf die Vorderseite durchgerostet ist.
Das Wasser zur Herstellung der Eisengallustinte war eisenhaltig. Die Schrift oxydiert bei o.a. falscher klimatischer Lagerung der Autographen in Bibliotheken.

Verena Wenk wurde auch ein Mikrofilm der Johannespassion im Zustand der 90ger Jahre zugespielt, der absolut grauenhaft war.

Dann verbreitete die Staatsbibliothek 1997 die Lüge, "Bach habe aus Armut schlechtes, billiges Papier und verdünnte Tinte benutzt".
Verena Wenk wies aber nach, dass der DDR-Wissenschaftler Wisso Weiss eine Arbeit über Bach's Papier und dessen Wasserzeichen geschrieben hatte!
Wisso Weiss wies die besonders solide, z.T. luxuriöse Papierbeschaffenheit Bach's nach - z.T. sogar sog. 'Doppelpapier'!

Zu Bach's Zeit wurde Papier aus Textil-Abfall-Fasern hergestellt, - Holzfaser-Papier, das viel brüchiger ist, wurde erst ab 1820 produziert.
Es gibt z.B. noch Empfangs-Quittungen Bach's an die fürstliche Administration für den Erhalt von mehreren 'Ries' (mehrere 100 Blatt) enorm stabiles Doppelpapier!
Bach's Tinte war die damals normale Eisengallustinte.
Keine Rede von "verdünnt"!
Dank Bach's kostbarer hoher Papierqualität überlebten seine Autographe 40 Jahre DDR-Lagerung überhaupt !
Bach war keineswegs arm, wie diverse Forscher in der DDR und West-Deutschland im 20.Jhd., die sein zum Teil aus Naturalien bestehendes Einkommen errechneten, belegen konnten.
Einige Paten von Bach's Kindern waren Fürsten!

   Die Berliner StaBi gab dem Saur-Verlag München 1998 den Auftrag, sog. 'Fichen' zu erstellen aller Bach-Handschriften, auf denen aber komischerweise keinerlei Beschädigungen zu erkennen sind!
Verena Wenk ermittelte jedoch, dass der ehem. DDR-Bestands-Abtlg.-Leiter Leonhard P. Farb-Microfilme von ca. 1938 von Prof. Schünemann, dem damaligen Leiter der Musikabteilung der Staatsbiblithek, in moderne Microfilme 1998 umkopierte, um so in allen Bibliotheken der Welt, die diese Fichen-Ausgabe für 9000,-DM bestellen konnten, den Eindruck zu erwecken, dieser unbeschädigte Zustand der Bach-Autographe von defacto 1938 sei der heutige Zustand!
Zum Glück war die veraltete Fichen-Technik dieser Bach-Fichen ein Verkaufsflop!

Frau Wenk sprach damals, 1999, mit Herrn Saur persönlich und dieser war höchst verwundert, dass sie sich für die Restaurierung der Bach-Autographe einsetzte, "die doch in keinster Weise beschädigt seinen"!
Frau Wenk ermittelte in der Gauck-Behörde, dass der DDR-Direktor der Bestands-Abteilung der Ostberliner StaBi - Leonhrd P. - involviert war in die jahrzehntelangen Vertuschungs-Aktionen um das Thema 'Handschriften' und sie besitzt auch darüber endsprechende Kopien von Unterlagen aus dem Bundesarchiv.

In der ganzen DDR-Zeit zeigte die Staatsbibliothek nur einziges Mal eine schwarz/weiss-Fotokopie eines einzigen Bach-Autographs an einer "Jubiläums-Ausstellung 1965" (in einem Glaskasten!), worüber V. Wenk Akten im Bundes-Archiv ermittelte.
Naturgemäss steigerten diese Aktivitäten nicht gerade den Beliebtheits-Grad von Frau Wenk in der StaBi.

   Übrigens weisen auch die Händel-Autographe in der British Library / London schwerste Tintenfrass-Beschädigungen auf (Rostfrass wegen Eisengehalt in der Tinte). Ausnahme: Händels italienische Handschriften: im italienischen Wasser, das er benützte, um Eisengallustinte zu mischen, ist weit weniger Eisen.
Auch im Westen herrschten nämlich nach dem 1. Weltkrieg und bei Einführung von luft-vertrocknenden Zentralheizungen in Bibliotheken oft unzureichende Klimatisierungs-Zustände.
Im Osten allerdings kam erschwerend dazu, dass die Heizkörper mangels Thermostaten ungebremst aufheizten wie z.B. in der Ost-Berliner Staatsbibliothek, wo 1997 beim Besuch des NBG(Bach-Gesellschaft)-Vorstandes und V. Wenk im Autographen-Tresor-Raum bedrohliche 23 Grad Raumhitze sowie unter 30% Luftfeuchtigkeit herrschten!
In diesem Raum befindet sich nota bene der größte Teil des autographischen Kulturerbes Deutschlands, - und vieler europäischer und außereuropäischer Länder!
Kohle- / Holzöfen-Beheizung hingegen erzeugt ständig die für das Papier notwendige Luftfeuchtigkeit von rund 50%, - und dies seit Jahrhunderten.
In kühlen mittelalterlichen Klostergängen überleben Handschriften Jahrtausende unbeschadet!

  Über die heimliche Rettung der acht Ostberliner Bach-Kantaten 1983 (für das Bachjahr 1985) machte das englische Fernsehen/'Yorkshire-TV' 1983 sogar einen Dokumentations-Film in der Werkstatt des Restaurators Wolfgang Wächter, Leipzig, den V. Wenk bei einem Journalisten ermittelte, der heute als Korrespondent in Berlin für die New-York-Times arbeitet und dessen Video-Kopie sie persönlich 1998 dem Vize-Präsidenten der STIFTUNG PREUSSISCHER KULTURBESITZ, Herrn Zimmermann, überbrachte.
Auf dem Film sieht man ausführlich Wächters De-Restaurierungsprozess, indem er zunächst die in den 30-er-Jahren übliche Autographen-Rettungsmethode, das flächige bekleben mit durchsichtigem Chiffon, rückgängig machen musste: das sog. De-Chiffonieren.
Die Restauratoren Müller und Wächter sind nicht nur seit 1965 die großen Koryphäen des Papier-Spaltens, sondern vorallem auch die weltweit besten Experten im De-Restaurieren früherer verpfuschter Restaurierungs-Versuche.
Beide haben sehr oft meisterhaft und völlig spurlos Chiffon von Handschriften abgelöst oder stümperhaft gespaltene Autographe wieder von dem falschen Zwischenträger abgelöst, vom Tintenfraß befreit und erneut auf den hauchdünnen Zwischenstabilisator fixiert.
Die Bach-Autographe im Bachhaus Eisenach sind dergestalt mit unsachgemäßem Spaltungsprozess von einem unbegabten Kollegen Müllers und ohne Befreiung des Rostfraßes gespalten und auf auf ein dickes Zwischenpapier aufgeklebt worden, sodass das Wasserzeichen nicht mehr sichtbar war.
Unterstützt von Herrn Dr. Reinmar Emans (link), Bachinstitut Göttingen (link Bach-Datenbank/Bach-Inst.) , kämpfte Wenk - letztlich leider vergeblich - , dass sie diese De-Restaurierung bzw. Neu-Restaurierung bei Günter Müller für die Bachausstellung Erfurt im Bach-Jahr 2000 sponsorn dürfte.
Der damalige Bachhaus-Leiter, Dr. Oefner, der ebenfalls auf Antrag von Wenk das Bundesverdienstkreuz erhielt, sagte der Redakteurin
Rita Specht Anfang 2000 zu, dass er persönlich diese Bach-Autographe nach Jena in Müllers Werkstatt in der Schiller-Universität bringe, wie die Thüringer Landeszeitung berichtete.
Er hat es nie getan und schlicht sein Wort gebrochen:
Der Direktor der Bachgesellschaft, in dessen Vorstand Dr. Oefner war und demgegenüber er sich weisungsgebunden fühlte (wie er sich Wenk gegenüber herausredete), hatte angeordnet, dass Wenk die Rettung der Eisenacher Bach-Autographe NICHT sponsorn dürfe und dass dieses Papierspalt-Verfahren durch Fotokopien vor/nach der Müllers Restaurierung an der Erfurter Bach-Ausstellung NICHT GEZEIGT WERDEN DÜRFE!

Verena Wenk ging es darum, Günter Müllers geniale Restaurierungsmethode an Hand eines Bach-Autographs im Bach-Jubiläumsjahr 2000 an der Erfurter Bach-Austellung einem internationalen Publikum exemplarisch zu demonstrieren.
Genau dieses wichtigste Ziel ihres Engagement zur Rettung der Bach-Autographe wurde über Jahre mit einem trickreichen Mobbing-Prozess immer wieder aufs neue hintertrieben.
Dabei sollte die Rettung der Bach-Autographe mit dieser Methode die Bibliotheken weltweit ermutigen, ihre weiteren wertvollen Bestände auf diese Weise zu sichern und sich einzusetzen, dass diese Restaurierungs-Methode überall verbreitet und gelehrt wird.

   Zeitgleich sponsorte sie die Rettung durch Papierspaltung zweier Autographe des Leipziger Stadt-Archivs, - davon das eine von König August dem Starken, bei Herrn Prof. Dr. Wächter, der ebenfalls auf Antrag von Wenk das Bundesverdienstkreuz bekam und dadurch Presse-Publizität geschaffen wurde auch für seine hohe Kunst.
Das von August dem Starken unterschriebene Autograph hatte massive Durchrostungen der Rückseiten-Schrift auf die Vorderseite und war beidseitig vollkommen unlesbar.
Prof. Wächter restaurierte es vorbildlich mit der Papier-Spaltmethode, und Wenk kämpfte verzweifelt - erneut unterstützt vom Bach-Institut Göttingen - nach dem Wortbruch von Bachhaus-Leiter Dr. Oefner darum, dass nun 'vorher-nachher Fotos' - der Restaurierung DIESES Autographs wenigstens - in der Erfurter Bach-Ausstellung zur Werbung für Papierspalt-Methode ausgestellt würde: Autograph folgt

Herr Dr. R. Emans sandte der Erfurter Bach-Austellung Fotos des Restaurierungs-Prozesses des o.g. Autograph kurz vor Beginn der Ausstellung eigenhändig zu, aber sie wurden nicht ausgestellt vom Ausstellungsleiter, (einem Freund Dr. Oefners), obschon auch dieser es ausdrücklich zugesagt hatte.
Für die Bachgesellschaft war die Vermeidung des drohenden Gesichtsverlustes, indem die Öffentlichkeit hätte fragen können, wieso die Bach-Autographe nicht schon vor 40 Jahren von Müller oder Wächter gerettet wurden, bzw. dem NBG-Präsidenten, Prof. Petzoldt, wichtiger als das KULTURGUT BACH-AUTOGRAPHE als Solches zu retten.

Bei ihrem Interview vom 23.6.2000/TLZ (Abb. am Beginn dieses Textes) wusste Frau Wenk noch nichts davon, dass der eigentlich restaurierungs-bereite Dr. Oefner dem Druck der Bachgesellschaft nachgegeben hatte, - und dies nicht nur in Bezug auf die Bach-Autographe Eisenach, sondern auch in Bezug auf die Abrisse der historischen Nachbar-Gebäude zugunsten eines grauenvollen, den Flächen-Denkmalschutz der Eisenacher Altstadt in schwerster Weise verletzenden Beton-Klotzes mit virtuellem Bach-Museum, das der Profil-Neurose der NBG-Obrigkeit dienen sollte und das man ohne Weiteres in eine der bereits vorhandenen Baulücken in der Nähe hätte bauen können (siehe Titelseite Punkt 1B).
Oefner wollte diese Abrisse eigentlich nicht und bat Wenk 1996 sogar, sich bei der Thüringer FDP zu engagieren, damit Sponsoren gewonnen würden für die gut finanzierbare Restaurierung des substanziell solide erhaltenen Bachhaus-Ensembles, wie der Marburger Gutachter Elmar Altwasser (zusätz. link) ausführlich dokumentierte, das Baujahr der beiden Häuser - um 1690 bzw. um 1840 - feststellte und vom Abriss dringend abriet, welches Gutachten im Auftrag der Stadt Eisenach bis heute unter den Tisch gehalten wird.

So war das Bach-Jahr 2000 leider auch gekennzeichnet durch Zerstörung authentischer Bach-Zeugnisse, verschuldet durch Bachgesellschaft und Staatsbibliothek und deren Gesichtsverlust-Ängste.

Nach Wenks Interview mit der TLZ/23.6.2000 wurde ihr der Rausschmiss aus der Bach-Gesellschaft verkündet, ein Prozess, den die Rechtsanwälte Nicolas Becker und St. Spies v. Büllesheim im OLG Dresden gegen die Bach-Gesellschaft gewannen.
Letztere änderte daraufhin prompt ihre Statuten (übrigens rechtsstaatswidrig, wie das Katasteramt Leipzig bestätigte), indem der Rechtsweg gegen eines NBG-Vereinsausschluss fortan verboten ist und nur noch ein sog. "Schiedsgericht" existiert, bestehend aus Mitgliedern des NBG-Vorstandes.

Diese werden auch, wie auch der Präsident Prof. Petzoldt, regelmäßig mit 99% durch offenes Handheben (Akklamations-"Wahl") gewählt. Wenks Antrag, endlich geheime Wahlen einzuführen - "durch Zettel in Urnen" (Pappkarton) - wurde glatt ignoriert.
Tatsächlich wollen die vielen Organisten, Bach-Autoren und Theologen in der NBG keinen Ärger mit dem mächtigen Präsidenten,
Prof. Dr. theol. Petzoldt, welcher der leitende Theologe an der Uni Leipzig sowie im Vorstand fast aller Verlage ist, die sich mit Bach, Händel und Theologie befassen.

Beim offenen Handheben zählt Prof. Petzoldt persönlich alle Hände, und wer es wagt, die Hand unten zu lassen, hat in der NBG nie mehr was zu melden.

Bei den NBG-Statuten haben die 3500 weltweiten Mitglieder nur ein einziges Recht: den Jahres-Mitglieds-Beitrag zu bezahlen.
Sie haben nicht die aller geringsten Rechte, irgendeinen Einfluss zu nehmen und wenn sie Anregungen geben, dann ist das nur ein
Scheinrecht, da gründsätzlich nur das geschieht, was der Präsident hinter den Kulissen anordnet.
Beim Kampf gegen den Abriss der Bachhaus-Nachbargebäude z.B. wollte Wenk erreichen, dass der Verein als Hauseigentümer, das heißt alle 3500 Mitglieder brieflich für oder gegen den Abriss abstimmen können sollten. (LINK folgt)
Das neue Architektur-Projekt, der Beton-Klotz neben dem Bachhaus Eisenach, war Resultat einer öffentlichen Schein-Ausschreibung der NBG.
Der 'FÖRDERKREIS ZUR ERHALTUNG EISENACHS' wies nach, dass der Betonklotz-Architekt schon vor der Ausschreibung feststand.
Es gab sogar Gelder aus Europa, wohin wahrheitswidrig gemeldet wurde, dass die Bau-Substanz einsturzgefährdet sei.
Wenk, halbe Holländerin, schrieb verzweifelt holländische Briefe an den zuständigen Niederländischen EU-Abgeordneten und
verwies auf das Gutachten des o.g. Elmar Altwasser.
Eisenachs OB Schneider gab jedoch das mit Steuergeldern finanzierte Gutachten nicht heraus.
Rechtsanwalt Nicolas Becker machte daraufhin Strafanzeige wegen 'Vernichtung eines historischen Denkmals' im Flächen-Denkmal-Gebiet der Altstadt Eisenachs und der OB machte Strafanzeige gegen Wenk wegen 'Beleidigung'.
Als RA Nicolas Becker mit seiner Mandantin Wenk zu dem Prozess nach Eisenach reiste, verkündete die Richterin den Rückzieher des Bürgermeisters, der gar nicht erst erschien, und dies in Anwesenheit der TLZ/EISENACHERPRESSE, die einen hohnvollen Artikel schrieb über den im Sande verlaufenden Prozess. Peter Rossbach/TLZ kämpfte über Jahre gegen den Abriss dieses Denkmals neben dem Bachhaus.

Die Justiz in der Wendezeit war noch sehr durchwachsen. Der o.g. Verwaltungsrat und Vorstand der NBG, die demokratisch getrennt sein sollten, indem der Verwaltungsrat den Vorstand kontrollieren müsste, besteht aus den selben Leuten.

Frau Feist vom Katasteramt Leipzig bezeichnete das als "DDR-Alibi-Statuten", mit denen Prof. Petzoldt nach der Wende 1990 nur knapp durchkam, weil er wenigsten Akklamation-(Schein-)Wahlen in die Statuten einfügte.
Vor 1990 gab es nicht einmal dieses und die Vorstandsmitglieder erkoren sich gegenseitig selber.
Auch heute ist es noch so, dass Vorstands/Verwaltungsrat den Mitgliedern als "bereits berufen" vorgestellt werden,
und sie dies nur noch mit offenem Handheben bestätigen können.
Rechtsanwalt Nicolas Becker bezeichnete dieses Verfahren als Vereins-Gesetz-widrig und rechtsstaatlich abstrus.

Wenige Wochen nach Wenks gewonnenem Prozess gegen die Neue Bachgesellschaft betr. ihres Vereins-Ausschluss beraumte
Prof. Petzoldt in Greifswald eine erneute NBG-Versammlung an.
Haupt-Tagesordnungspunkt: erneuter Ausschluss von Verena Wenk.
Am Saaleingang lag eine Liste aus derjenigen NBG-Mitglieder, die reingelassen wurden und sich ausweisen mussten!
Viele mussten deswegen unverrichteter Dinge wieder abreisen und Rechtsanwalt Nicolas Becker, der seine erkrankte Mandantin vertrat,
wollte man zunächst allen Ernstes den Einlass verwehren, weil er nicht NBG-Mitglied sei.
Prof. Petzoldt wollte mit "handverlesenem" Publikum Verena Wenk mit "100% Zustimmung" erneut aus der NBG ausschliessen!
Diesen intellektuell lächerlichen Vorgang, ein OLG-Urteil umbiegen zu wollen, verhinderte Nicolas Becker mit einigen ruhigen,
äußerst wirkungsvollen Worten.
Der TOP "Ausschluss Wenk aus der NBG" wurde vertagt. (Nun ja!) -
Die DRESDNER MORGENPOST schrieb Frühjahr 2002 darüber ironisch unter dem Titel "KRACH UM BACH". (LINK BACHHAUS folgt)


  Zurück zum Vize-Präsidenten Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Herrn Zimmermann, und den o.g. Film/1983 über Wächters Rettung der 8 Bach-Kantaten, war dieser äusserst erstaunt, dass die Qualität dieses Restaurierungsverfahrens in der StaBi-Ost also immer schon bekannt war!

Später besuchte Zimmermann deswegen auf Vermittlung von Frau Wenk die 1. westliche Papier-Spalt-Werkstatt in Ludwigsburg, in der Schüler von Günter Müller, vor allem die hochbegabte Leiterin Frau Dr. Anna Haberditzl,  tätig sind.
Gastgeber war Prof. Hartmut Weber, später Direktor des Berliner Bundesarchivs. Ebenfalls anwesend war Hans Georg Schäfer, damals Leiter der Ansbacher Bach-Woche (heute Intendant der Bach-Wochen in Köthen), die durch Vermittlung der Bach-Freunde Otto und Alexandra von Lambsdorff vom KULTURWERK DER DEUTSCHEN BANK (Carl v. Boehm-Bezing) gesponsort wurden.
Hans Georg Schäfer war im Auftrag der Deutschen Bank in dieser Ludwigsburger Restaurierungs-Werkstatt und wurde von Prof. Weber ausführlich über die Papier-Spaltmethode unterrichtet.
In der Folge entschied sich die Deutsche Bank zu der Wenk schriftlich von Frau von Lambsdorff vermittelt worden war, zwei Millionen DM für die Rettung der Berliner Bach-Autographen zu sponsoren, wie der BERLINER TAGESSPIEGEL berichtete. Diese Zusage nahm die Bank 1999 vorübergehend zurück, weil die Staatsbibliothek plötzlich verkündete, sie wolle zwei eigene Buchbinderinnen mit der Bach-Autographen-Rettung betrauen, die das Papier-Spaltverfahren erst noch lernrn müssten! Die Buchbinderin, Frau Schüttrumpf, war gerademal wenige Tage in der Werkstatt Prof. Wächters zu einer "Ausbildung", die in Wahrheit min. 7 Jahre dauert. Zum Glück kam es dazu nicht, wie in diesem Text berichtet, indem durch Presse-Druck die Staatsbibliothek im Frühjahr überraschend und heimlich mit Prof. Wächter den Vertrag machte, alle Bach-Handschriften zu retten. In einem Einführungsfilm über die "Rettung der Bach-Autographe" vorgeführt im Musikinstrumenten-Museum, wird Frau Schüttrumpf gefilmt, wie sie ein gedrucktes, modernes Notenblatt spaltet und es wird behauptet, sie würde die Bach-Autographe retten. Wächter, der sich vertraglich zum Schweigen verpflichten musste, saß bei der Film-Vorführung schmunzelnd in der letzten Reihe, 40 Jahre DDR-gestählt, niemals zu sagen was man wirklich denkt und oft genug unbedeutenden Funktionären die Lorbeeren der eigenen Leistung zu überlassen.

Der Grund, dass die Ostberliner StaBi, - deren gesamte Handschriften-Abtlg. in der DDR-Zeit durch schlechte Klimatisierungs-Zustände dramatisch verwüstet wurde und die das bis heute vertuscht, - 1983 jene 8 Kantaten überhaupt zur Restaurierung freigab, war, weil Stuttgart diese 8 Kantaten-Autographe 1985 in der Stuttgarter Bach-Ausstellung zeigen wollte, - das bedeutete also:
dass für die Ostberliner StaBi und ihre grauenvoll vergammelten Handschriften Öffentlichkeit drohte!
Die DDR-StaBi liess nämlich Handschriften immer nur dann - und immer heimlich - restaurieren, wenn sie für öffentliche Ausstellungen benötigt wurden!

Diese acht Kantaten z.B. wurden bei Nacht und Nebel, in einem Trabbi von "zwei Herren in schwarzen Lederjacken", Herrn Prof. Wolfgang Wächter zum Restaurieren nach Leipzig gebracht, wie dieser heute offen erzählt.

Die Ostberliner StaBi selber nämlich hatte statt einer echten Restaurierungs-Werkstatt nur ein primitives "Bastelstübchen", wo die gröbsten Schäden - Risse und Eselsohren - an Büchern repariert wurden, wie Günter Müler seit 1965 ständig kritisierte.
Die Leiterin des "Bastelstübchens", Gertrud Sch., hatte sowohl in der Werkstatt von Prof. Wächter wie auch Günter Müller in ihrer Ausbildung total versagt und wurde von Günter Müller in den 70-ger-Jahren sogar rausgeschmissen.
Sie "restaurierte" in den 70ger-Jahren die 'Kunst der Fuge' mit der verheerenden Kali-Papierbleich-Methode und versah das kostbare Autograph, welches
lt. R. v. Weizäcker (wie alle Bach-Autographe) zum Weltkulturerbe gehören müsste, mit einem "DDR-Plaste"-Buchdeckel mit modernen silbernen Titel-Buchstaben!
So steht es präzise im Restaurierungs-Bericht des Bach-Instituts Göttingen, wo daraus hervorgeht, dass der originale, goldverzierte Buchdeckel seitdem sogar verschwunden ist.
Carl Philipp Emanuel Bach, Cembalist am Hof Friedrich des Grossen hatte nach dem Tode des Vaters mühsam in alle Winde zerstreute Bach-Autographe wieder zusammengekauft, die sein ständig in Geldnot befindlicher genialer Bruder, Willhelm Friedemann Bach, leider massenweise verscheuert hatte.
Bis in die DDR-Zeit war - z.B. - der verzierte barocke Buchdeckel der
'Kunst der Fuge' noch vorhanden und 1958 von Paul Kast dokumentiert!
Aber im Restaurierungsbericht des Bach-Instituts Göttingen fehlt der kostbare Buchdeckel bereits: er überlebte leider Gertrud Sch. und die DDR nicht.
C. Ph. E. Bach übergab die Sammlung der 'Königlichen Bibliothek', die später in die 1913 gebaute Staatsbibliothek unter den Linden überging.

Kein Wunder, dass Gertrud Sch. in vorderster Reihe stand, als es darum ging, Verena Wenks Engagement mit allen Mitteln abzuwehren!

Ebenfalls in den 70ger-Jahren entsäuerte Gertrud Sch. etliche Mendelssohn-Autographe in einem Wasserbad, statt mit der Sprühnebel-Technik: Dies wurde zur Katastrophe!
Mendelssohn aber benutzte, anders als Bach's barocke Eisengallus-Tinte, sogenannte Russpartikel-Tinte, wie üblich im 19. Jahrhundert:
diese aber blutete im Wasserbad vollkommen aus!
Diese mit blossem Auge heute nicht mehr lesbaren Mendelssohn-Handschriften sind heute nur noch mit speziellen elektronischen Geräten lesbar und zu entziffern.
Nach ihrem "Mendelssohn-Unfall" wurde sie übrigens befördert und an einen Schreibtisch gesetzt, wo sie die "Restaurierungswerkstatt" nur noch "leiten" durfte, aber in der DDR-Zeit nie mehr restaurieren durfte.
Nach der Wende, 1990, verlangte und erklärte sie Herrn Gen. Dir. Dr. Jammers gegenüber ostentativ, dass sie nunmehr die Bach-Autographe "retten" wolle und bekam dies inoffiziell sogar zugesagt. Dennoch fuhr Dr. Jammers eine Verzögerungstaktik, imdem er verkündete, die Volkswagen-Stiftung würde vielleicht die Erforschung einer neuen Restaurierungsmethode sponsern.
Mitten in diese Phase platzte 1996 Frau Wenk mit ihrem öffentlichen Engagement, ohne von Frau Sch. etwas zu ahnen.
Kein Wunder, dass die Ex-DDR-Belegschaft der StaBi sich seit Jahren, auch wegen des schlimmen "Mendelssohn-Unfalls" gegen eine Handschriften-Katalog-Revision stemmt und deshalb sogar der englische Nachfolger von Dr. Jammers/Gen.Dir., Graham Jefcoate nach nur einem Jahr das Amt aufgab, weil er die Handschriften-Kat.-Revision nicht durchsetzen konnte. (Internet: Jefcoate 1.3.2002 bis 31.3.2003 / Link)

Dazu kommt, dass wiegesagt ab ca 1820 das lumpen-faserige Papier abgelöst wurde durch das viel schlechtere, aber billiger herzustellende Holzfaser-Papier, welches durch Übersäuerung diese Brüchigkeit aufweist, wie in allen alten Zeitungen und Büchern des 19. Jahrhunderts.
Solche Holzfaser-Handschriften sind definitiv nur noch durch dieses Papierspaltverfahren überhaupt zu retten und Gertrud Sch., die diese Methode nicht im geringsten beherrschte, verhinderte die Rettung von Handschriften seit den 70ger Jahren systematisch und bezeichnete die Papierspaltmethode in der Presse als "unverantwortlich riskant".
So äusserte sie sich auch 1983/84:
als Alfred Dürr und Prof. v. Dadelsen vom Bach-Institut Göttingen Frau Sch.'s "Restauratorenwerkstatt" aufsuchten:
anlässlich des bevorstehenden Bach-Jahres 1985!
Alfred Dürr (zwei-seitiges Dokument/untere Seite enthält den Text.), der bekannteste Bachhandschriften-Forscher, hatte keine Ahnung von der Papierspaltmethode, denn er schrieb im Bach-Jubiläums-Katalog 1985, "dass die Bachhandschriften unrettbar verloren seien und man nur hoffen könne, dass ein Verlag gefunden würde, der alle Handschriften noch ein letztes mal fotografiert!"
(s. a. Neue-Bach-Ausgabe / link folgt)
dazu ferner: link 1, - link 2, - link 3.
Im selben Katalog stellt 1985 eine westdeutsche Papierrestauratorin, die das Papierspalten nicht kannte, eine mehr als problematische und damals schon völlig veraltete Restaurierungs-Methode vor.
Gertrud Sch. wurde von Günter Müller und Prof. Wächter seit Jahrzehnten als grosse Gefahr für den Handschriftenbestand der Ost-Berliner StaBi gesehen.

Frau Wenk ermittelte im Bundesarchiv, dass in Wahrheit 40 Jahre NICHTS getan wurde ausser gelegentlich etwas Seidenpapier ("Japan-Papier") zwischen Handschriftenseiten einlegen, damit Tintenfrass die jeweils nächste Seite nicht "ansteckt".
Ansonsten fanden sich im Bundesarchiv zum Thema "DSB (Deutsche Staatsbibliothek DDR) / BACH" nur Unterlagen zu nervigen, 40 Jahre lang herum-theoretisierenden, nie irgendetwas bewirkenden Alibi-Veranstaltungen, genannt: "DDR-Bach-Arbeits-Gruppen", die bis 1989 alle paar Monate oder Jahre "tagten".

Die StaBi behauptete also ab Beginn des Engagements von V. Wenk - trotz der Enkenntnisse von Wisso Weiss über die Papierbeschaffenheit - "dass einzig und nur die Bach-Handschriften der StaBi beschädigt seinen, weil nur Bach's Autographe, und das im Unterschied zu sämtlichen anderen Autographen der StaBi - (der grössten Handschriften-Sammlung Europas) - beschädigt seien, weil wiegesagt Bach eben so bitterarm gewesen wäre, sodass er nur schlechtes Papier und Wasserverdünnte Tinte benützte."

Frau Wenk sandte nunmehr dem Generaldirektor der StaBi, Dr. A. Jammers, die entsprechende Literatur, die beweisen, dass alle o.g Behauptungen wissenschaftlich in allen Punkten widerlegbar sind:
Die Arbeit von Wisso Weiss und zwei Bücher die Bach's Einkommen und wirtschaftliche Verhältnisse präzise erforschten. Die These von 'Bachs Armut' und seinem 'schlechten Papier / verdünnte Tinte' etc. stammt aus romantisierenden Filmen, z.B. "Friedemann Bach" mit Gustaf Gründgens um ca. 1931: im Film schreibt der halbblinde Bach bei einem Kerzenstümpfchen seinen Noten und am Tisch sitzen seine 20 hungrigen Kinderlein. In Wahrheit überlebten bekanntlich nur 9 Kinder das Kindesalter und hungerten keineswegs.
Allerdings gab es im 18. Jhdt., d.h. nach Bach's Tod keine Witwenrenten-Regelung, sodass seine Frau sofort aus der Kantorenwohnung ausziehen musste und als "Almosen-Frau" in einem Armenhaus landete, wobei "Almosenfrau" damals einer kirchlich unterstützten Sozialhilfeempfängerin entsprach, aber keineswegs betteln musste. Immerhin amtierte der Sohn Carl Philip Emanuel Bach am Hofe Friedrich's des Grossen.

Dr. Antonius Jammers war ein hochgebildeter, feinsinniger Generaldirektor der Berliner Staatsbibliothek nach der Wende, der eigentlich sehr verzweifelt war, weil er persönlich die Bach-Autographe unbedingt und bald retten wollte.
Es war das ehemalige DDR-Personal der StaBi unter den Linden, welches ihn regelrecht daran hinderte und eine einzige verseilschaftete Blockade bildete, womit auch Dr. Hartmut Böhrenz, der Bestands-Abtl.-Leiter der StaBi-West, (Potsdamer Str.), ebenfalls zur Verzweiflung getrieben wurde.
StaBi Ost und West, seit Jahrzehnten politisch verfeindete Brüder, arbeiteten auch nach 1989 stark gegeneinander.
1976 reagierte die DDR zornig auf den Bau der StaBi West, welche alle in den ehem. West-Sektoren noch immer kriegs-verlagerte Bestände aufnahm, auf welche die Ost-Berliner Staatsbibliothek vehement allein Allein-Anspruch erhob!

   Jammers' hochintelligente, vielsprachige Chef-Sekretärin, eine echte strenge Ex-DDR-Funktionärin, welche vorher dasselbe Amt beim DDR-Aussenminister - ! - hatte, setzte ihren armen Chef damit unter Druck: "dass Öffentlichkeit drohe für dessen Vater, Prof. Ewald Jammers, bzw. dessen Rolle in der NS-Zeit, wenn Dr. A. Jammers die Bach-Autographe bei Günter Müller retten lasse!".
Dr. H. Böhrenz sagte damals, wenn man Günter Müller und Gertrud Sch. zusammen in ein Zimmer sperre, wären nach einer Stunde beide tot.

   Prof. Ewald Jammers, einer der bedeutendsten Handschriften-Forscher, - nach 1945 Professor für Musik-Wissenschaft in Heidelberg - , hatte nämlich - um in der NS-Zeit zu überleben - gewisse "musikwissenschaftliche Zugeständnisse" gemacht, z.B. mit dem Buch "Die germanischen Wurzeln des Gregorianischen Chorals", - geschrieben für das "AHNENERBE" Heinrich Himmlers, die "arische" Wissenschafts-Einrichtung des 3. Reichs. Dass das Zusamenbringen von 'Gregorianik' und 'germanischen Wurzeln' ein wissenschaftlicher Irrsinn ist, wusste natürlich niemand besser als Ewald Jammers, der nach dem Krieg zu den bedeutensten Kapazitäten seines Faches zählte.
Man fragt sich übrigens: wie hätte man sich selber im 3. Reich verhalten, wenn selbst integerste Intelektuelle irgendwie mitmachten und sich in dieser Weise anpassten!
Ewald Jammer's hochqualifizierter Sohn leitete die zwei Staatsbibliotheken in schwierigster, psychologisch heikle Wendezeit, zerrieben zwischen den zwei feindlichen Häusern und wollte nun nicht unbedingt die komplizierte Geschichte seines Vaters in der Zeitung lesen.
Und doch wollte er unbedingt die Bach-Autographe retten!

   Im Übrigen: praktisch alle Bach-Wissenschaftler zur Zeit des 3. Reiches, z.B. Prof. Blume, Autor des Lexikons 'Musik in Geschichte und Gegenwart', arbeiteten für das AHNENERBE, worüber V. Wenk fast alle Akten-Kopien aus dem Bundesarchiv besitzt.

   Sie hat auch alle noch vorhandenen Akten-Kopien über Prof. Ewald Jammers und sie sandte dieser beinharten Funktionärs-Sekretärin einen zornigen Brief,
... "dass diese ihr Sippenhaft-Gebaren gegenüber ihrem Chef, Dr. A. Jammers, bitte sofort lassen möge und dass dieser der grossartigste Generaldirektor sei, den die beiden Staatsbibliotheken Ost und West in der komplizierten Wendezeit haben könnten!"

Gleichzeitig sandte sie alle Akten-Kopien über Prof. Ewald Jammers dem Sohn, Dr. A. Jammers, zu und ermutigte ihn ausdrücklich, diesem verseilschafteten Psycho-Druck und unterschwelligen Erpressungsversuchen nicht nachzugeben.
Denn: Frau Wenk hatte auch Akten des Vaters der ehemaligen DDR-Abteilungsleiterin und nach 1990 wichtigsten Assistentin von Dr. A Jammers, Frau Dr. D. Lülfing:
Hans Lülfing war im 3. Reich ebenfalls Bibliothekar und Historiker und hatte verächtliche Texte über jüdische Künstler in Ungarn geschrieben, die Wenk in der 'AHNENERBE'-Akte im Bundesarchiv fand.
In der DDR-Zeit war Lülfing dann hoher Partei-Funktionär der DDR-CDU und schlagartig ganz normaler, keineswegs mehr antisemitischer und durchaus bedeutender Literaturwissenschaftler.
Im 3. Reich hatte er mit Prof. E. Jammers sogar ein Buch herausgegeben!

Letzteres liess Frau Wenk mit offenen Faxen auf diverse Schreibtische der StaBi unter den Linden und insbesondere Frau Dr. Lülfing wissen!
Schlagartig hörten die Demütigungen gegen Herrn Prof. A. Jammers auf und die Bachhandschriften-Rettung kam wieder, wenn auch stockend, in Gang. -

  Die Ex-DDR-Belegschaft der Stabi wollte also ablenken von dem Umstand, dass ihr gesamter, gigantischer  Handschriftenbestand in einem desatrösen Zustand ist, und  in der DDR-Zeit sehr viel gegen Devisen verschachert wurde, anderseits aber noch sehr viele mittels der 'Aktion Rosenberg' im u.a. besetzten Frankreich im 2. Weltkrieg erbeutete Autographe heute noch in der StaBi sind.

Weil es 1945 nie einen Friedensvertrag gab, wurde aber auch das Beutekunst-Problem niemals geregelt.
  Bereits Napoleon hatte u.a. Bach-Autographe nach Paris verschleppt, die unter der 'Aktion Rosenberg' während des 2. Weltkriegs, (zusammen mit vielen wertvollen französischen Autographen) nach Berlin 'zurück-verschleppt' wurden.

Nun wurde also die Beutekunst zwischen Berlin und Paris bzw. Berlin und Polen nach 1945 nie ausgetauscht bzw. geregelt, weil es eben nie einen Friedensvertrag gab und somit die Reparations-Frage nie geregelt wurde.
Helmut Kohl hat bekanntlich Gorbatschow Ost-Deutschland im richtigen historischen Moment regelrecht 'abgekauft', ohne dass ein Friedensvertrag oder eine Beutekunst-Regelung getroffen wäre.

So kam es, dass Berlin, Krakau (hier viele Bach-Autographe), Paris und Moskau die jeweilige Beutekunst seit 1945 inzwischen nicht mehr hergeben wollen.

Dass in der DDR sehr viel Beutekunst aus der NS-Zeit in der Handschriftenabteilung original-verpackt in Kisten gelagert war, wurde als 'streng geheim' vertuscht und das bis heute.
Diese Beutekunst-Autographe tragen keinen Staatsbibliothek-Stempel und wurden grossenteils vom 1. DDR-Musik-Abtl.s-Leiter, "Prof." Krüger-Riebow, gegen Devisen (in die eigene Tasche) in den Westen verschachert, welche brisanten Akten V. Wenk im Bundesarchiv fand und wovon noch die Rede sein wird.
Ob Krüger-Riebow übrigens wirklich der Vorzeigekommunist in der Staatsbibliothek der neugegründeten DDR war, wie auf seinem Personalblatt damals eingetragen (DOK / Textende) oder ein Ex-Nazi war, der sich in den Nachkriegswirren eine andere Identität zulegte, wurde nach seinem Verschwinden in den Westen in Ost-Berlin erfolglos erforscht.

   Gen.Dir. A. Jammers konnte sich also in jeder Beziehung gegen die Ex-DDR-Seilschaft im eigenen Haus, unter den Linden, fast nicht durchsetzen, obschon er bis zur Erschöpfung für eine Katalog-Revision der Handschriften-Abteilung kämpfte, woran nicht nur sein Nachfolger, Graham Jefcoate (nach nur einem Jahr) scheiterte.

   Der an der StaBi während des 3. Reiches amtierende berühmte Bachforscher Prof. Friedrich Smend, ging nach der Bücherverbrennung 1933 in den Widerstand gegen die Nazis und konnte seine Stellung in der StaBi nur halten, weil er als Bachforscher unverzichtbar war, aber die Nazis liessen ihn keine weitere Karriere machen.
Umso mehr aber sein o.g. Kontrahent, Bach-Forscher Prof. Friedrich Blume, der ab 1933 sofort von der Bach-Gesellschaft Leipzig als Autor in den Bach-Jahrbüchern favorisiert wurde, während der viel bedeutendere Bach-Forscher F. Smend von der Bach-Gesellschaft im 3. Reich ignoriert wurde, wie deren Jahrbücher beweisen.

Es war Prof. Smend, der Verena Wenk Anfang der 70-ger Jahre, kurz vor seinem Tod, auf den grauenhaften Zustand der Bachautographe der StaBi-Ost aufmerksam machte und er war damals ohne jede Hoffnung , dass Ost-Berlin die Bach Autographe jemals retten würde.
Er erlebte das Ende der DDR leider nicht mehr.

(Ab hier noch Webseite korrigieren.)

Es war ferner dann 1996 die Cembalistin Prof. Edith Picht-Axenfeld, die glücklicherweise als Halb-Jüdin das 3. Reich überlebte (s. Lebenswerk), die Verena Wenk - beinahe Vermächtnis-artig - zwei Jahre vor ihrem Tod - inständig bat, sich für die Rettung der Bach-Autographe politisch offensiv einzusetzen.

Später vermittelte die Gräfin Lambsdorff, eine Bach Kennerin, Verena Wenk an die Deutsche Bank. (Briefe s. Textende)
Sie kannte Dr. Böhm-Bezing und Dr. Münch vom "Kulturwerk der Deutschen Bank", welche die 'Anbacher Bachwochen' sponsert. Die Bank bat Frau Wenk, ein Treffen zu arrangieren in der 1. westlichen Papierspalt-Werkstatt in Ludwigsburg, wo, wie bereits erwähnt, Schüler Günter Müller's bereits sehr erfolgreich tätig sind und ein Vertreter der Bank vom Papierspalt-Verfahren sich begeistern und überzeugen liess mit der Folge, dass die Bank sich zu einem Millionen-Sponsoring entschloss.
Dieses Treffen organisierte Prof. Hartmut Weber, der heute Direktor des Berliner Bundesarchivs ist und der Verena Wenk, vielen Widerständen zum Trotz, die ganzen Jahre ebenfalls hilfreich zur Seite stand.

Die anderen wichtigen Helfer waren selbstverständlich Richard v. Weizsäcker, dessen Briefe der Presse zugeleitet werden durften, sowie auch der mutige Journalist und damalige Leiter der Wissenschafts-Seite beim 
BERLINER TAGESSPIEGEL, Uwe Schlicht.
Schlicht suchte persönlich die Papierspaltwerkstätten auf und stetzte sich all die Jahre offensiv für das Papierspaltverfahren ein.
(s. Tagesspiegelartikel im Anschluss)
Dennoch gab es Ende 1998 einen Rückschlag: die Bank nahm vorübergehend ihre Sponsoring-Zusage zurück (TSP/Textende), weil die StaBi alles 'im eigenen Haus' restaurieren lassen wollte.
Die Bank aber bestand auf den Koryphäen Günter Müller und Wolfgang Wächter!
Bei Verleihung der Bundesverdienstkreuze 2000 an Müller und Dr. Wächter, bad die Boulevard-Ztg. 'BZ' Wenk um ein Interview und haute mit einer riesen Schlagzeile rein: "BZ rettet Matthäuspassion!!" und am nächten Tag bereits, im März 2000 eilte Dr. Hell, der mürrische Musikabteilungsleiter, nach Leipzig und machte in aller Stille Vertrag mit dem Restaurator Wolfgang Wächter, der alle Bach-Autographe konservatorisch rettete
In einem Film im Musikinstrumenten-Museum über den Beginn der Rettung der Bachhandschriften beschrieb die StaBi wahrheitswidrig, "dass die eigenen Buchbinderinnen nun mehr (in sechs Wochen!) dass Papierspalten gelernt hätten, wovon sie grade mal 5 Tage in Prof. Wächters Leipziger Werkstatt waren und sich den Rest von ihm in Berlin auf die Schnelle zeigen liessen und dass sie nunmehr alles selber Restaurieren könnten.
Die BZ wunderte sich, dass das hochfeine Verfahren so schnell erlernbar sei und rief Frau Wenk an.
Sie erfuhr, dass in Wahrheit diese Ausbildung zum micro-chirurgisch hochfeinen Papierspalt-Verfahren mindestens 7 Jahre dauert!
Nach der BZ-Schlagzeile wurde Wolfgang Wächter zudem Vertraglich verpflichtet, in der Öffentlichkeit nicht zu sagen, dass er den Auftrag hatte, sämtliche Bach-Autographe zu retten. -


  Verena Wenk setzte sich auch vehement ein für die Rettung der Leipziger/Bach-Autographe.

Der derzeit wohl bedeutendste Bach-Forscher und damalige Bach-Archiv-Direktor, Prof. Hans-Jochim Schulze, schien diesem Vorhaben Wenks positiv gegenüber zu stehen.
   In dem o.g. Film des 'Yorkshire-TV' zum Bachjahr 1985 über die Rettung der 8-Bach-Kantaten der StaBi-Ost wird Prof. Schulze wurde ausführlich gefilmt mit diversen Bach-Autographen in der Hand.
Seine Mitwirkung im Film ist merkwürdig, weil die Rettungsaktion in der DDR hoch tabuisiert war und der West-Film für Prof. Wächter und Prof. Schulze nicht ungefährlich war: Schulze's Ehefrau arbeitete als Bibliothekarin in Schalck-Golodkowski's
Leipziger DDR-Zentralantiquariat, das in der ganzen DDR-Zeit bibliophile Kostbarkeiten und Autographe gegen Devisen in den Westen verschob.
Anderseits war und ist Schulze als Bach-Forscher viel zu bedeutend, zumal als DDR-Nationalpreis-Träger, als das man ihm wegen der Mitwirkung in dem West-Film etwas hätte anhaben können.

Frau Wenk setzte sich nun mit dem 'Beigeordneten für Kultur' (=Senator), Herrn Dr. Girardet, 1998 in Verbindung und spendete
1500 DM für die Rettung zweier Autographe der ursprünglich dem Thomas-Chor gehörenden Bach-Autographen-Sammlung.
Der restliche Teil der Autographe wollte Prof. Wächter mit den 10'000 DM restaurieren, die er als Innovations-Preis von der Stadt Leipzig überreicht bekam, und dies, kurz nachdem die Presse verstärkt über seine Kunst berichtete, weil er das Bundesverdienstkreuz bekam, welches Wenk bereits 1998 für ihn beantragt hatte.
Diese Rettungs-Aktion sollte und würde das Bach-Archiv, den Eigentümer der Bach-Autographe von
Bach's Thomaner-Chor, also keinen Pfennig kosten!

Gesagt getan, Dr. Girardet sagte (als Vorgesetzter des Bach-Archivs und Prof. Schulze's!) die Überbringung der Bach-Autographe in Wächter's Werkstatt zu und schrieb Frau Wenk, dass die 1500 DM auf ein Sonder-Konto kämen (siehe Dokument im Anschluss)

Prof. Schulze aber reagierte auf Wenk's Briefe, nachdem Monate gar nichts geschah, zunächst überhaupt nicht, und danach, nach einer weiteren schriftlichen Anfrage Wenk's, mit einem eher ärgerlichen Brief mit abstrakten Formulierungen, aus denen die Sponsorin erneut nicht entnehmen konnte, wann endlich konkret die Rettung dieser Handschriften in die Gänge komme.
Prof. Schulze hatte ursprünglich mit Wenk die baldige Rettung der Leipziger Bach-Autographe vereinbart, weil davon auszugehen war, dass dies öffentlichen Druck ausüben würde auf die Berliner Staatsbibliothek, endlich das Start-Signal für die Rettung der dortigen Bach-Autographe zu geben.
Diese psychologische Taktik fand durch Schulzes plötzliche Dauer-Verzögerung überhaupt nicht mehr statt.
Auch hier hatte der mächtige Präsident der Bach-Gesellschaft wieder alles ausgebremst.

Die LEIPZIGER VOLKSZEITUNG schrieb einen spöttischen Artikel darüber, wie Prof. Petzoldt von der NEUEN BACHGESELLSCHAFT, in deren Vorstand Prof. Schulze natürlich war, das Rettungs-Engagement Verena Wenk's mit allen Mitteln blockierte.
Petzoldt schrieb Wenk's Anwalt 1996 bereits, "... dass es besser wäre, die Bach-Autographe einzuscannen, statt die Originale
zu restaurieren ..." ( Stellungsnahme Petzoldt/Text-Ende)

Das Bach-Archiv war nämlich nach der Wende in großen Finanz-Nöten und in einem Berater-Vertrag mit Dr. Friedrich Middelhauve/IBM, der die Bach-Gesellschaft dahingehend beeinflusste (und wahrscheinlich schon mehr oder minder vertraglich verpflichtet hatte), dass man 'Bach' digitalisieren müsse, statt zu restaurieren, und dieser unterstützte das Projekt eines IBM-Hochleistungs-Scanners im Luther-Haus Wittenberg.
Wenk sah nicht ein, warum nicht das eine und das andere: RESTAURIEREN UND EINSCANNEN
(natürlich in dieser Reihenfolge), gehen sollte!
Warum eigentlich sollte sie einem Herrn Middelhauve gehorchen, wie es Prof. Petzoldt am Anfang ihres Engagements angeordnet hatte und von ihr 1997 diesbezüglich eine Unterschrift unter einem Papier haben wollte, (die sie übrigens verweigerte) - ?
Sie rief nunmehr den Direktor des Luther-Hauses prompt an und wollte Middelhauve's Geschichte mal kurz nachprüfen.
Der Direktor bezeichnete ihr gegenüber - für die HiTech-Skeptikerin Wenk nicht völlig überraschend - das IBM-Hochleistungsscanner-Projekt als ein einziges Desaster!
Er klagte: von 50 Luther-Handschriften gelänge gerademal eine Aufnahme in brauchbarer Qualität!
Sein Personal sei ununterbrochen damit beschäftigt, zum Nulltarif für IBM bei der Entwicklung dieses Hochleistungs-Computers
die Kinderkrankheiten auszukurieren!
Es gab dieses idiotische Experiment nur ein zweites Mal: in der Vatikan-Bibliothek.
Wenk erfuhr in Wittenberg erstaunt, wie diese Westfirmen-Giganten wie IBM in Sachen Marktwirtschaft noch unerfahrene
Wissenschaftler Ost-Deutschlands ausnützten.
IBM war damals darauf aus, die Rechte bei der Handschriften-Digitalisierung in die Krallen zu bekommen, und verteilte Provisionen an einflussreiche Personen, um für Klassiker/Dichter/Komponisten-Autographen etc. das Monopol zu bekommen, um allein kassieren zu können, wenn künftig jemand eine entspr. Autographe vom Internet herunterlädt.
(Manche grauen ex-DDR-Funktionäre stiegen damals plötzlich vom ebenso grauen Trabbi auf einen luxuriösen Mercedes um.)
Hi-Tech Firmen stürzten sich damals mit großer Gier auf Schiller, Goethe und Bach, um ganze Autographen-Datensätze ins Monopol zu sichern.

Wenk wies auf Grund von Recherchen nach, dass CDs entsprechender Bach-Autographe nach damaligen Forschungsstand nur eine Altersbeständigkeit von ca. 8 Jahren hatten, und keine Bibliothek jemals das Geld haben konnte, alle 8 Jahre ihre bibliophilen Daten auf jeweils modernere Datenträger umzukopieren, zumal ihr Prof. H. Weber damals erklärte, dass dieses Umkopieren deutliche Daten-Verluste zur Folge hätte, und z.B. die Bach-Autographe durch Digitalisierung keineswegs für die Nachwelt gerettet wären, wenn das Original zerstört sei und damit eindeutig Prof. Petzoldt widersprach.
Prof. Hartmut Weber zeigte ihr in der Papier-Restaurierung-Werkstatt Ludwigsburg, dass der sog. Brett-Scanner die Handschriften zerdrücke und zerstöre, der Kamera-Scanner jedoch die hochfeine Deutlichkeit nicht erzeugen könne.
Ein dem Original nicht schadender hochfeiner Mikrofolm hätte hingegen eine Alterungsbeständigkeit von zirka 200 Jahren!
Dazu käme, dass das hochfeine Abscannen des Films ein bedeutend schärferes Bild erzeuge als das direkte Abscannen des Originals mit seiner nicht glatten Oberfläche.
Mit all diesen Argumenten konnten weder Wenk noch einer ihrer Anwälte, der Bayreuther CSU-Abgeordnete MdB (und Geiger!),
Ortwin Lowack, bei Herrn Prof. Petzoldt landen.

Wenk setzte sich mit IBM und ihrem Forscher, Herrn Hertz, in Verbindung und konnte überraschenderweise Herrn Hertz davon überzeugen, dass die Bach-Autographe unbedingt sofort restauriert werden müssten und unter gar keinen Umständen in ihrem heutigen brüchigen Zustand in ein Einscann-Labor gebracht werden dürften!
Sie machte ihm die historische Verantwortung klar, alle Restaurierungsbemühungen IBM-seits tatkräftig zu unterstützen und hinterher Mikrofilme der restaurierten Originale einzuscannen für das IBM-Projekt 'BACH DIGITAL'.

Dennoch benahm sich Prof. Schulze weiterhin merkwürdig unfrei und blockierte die vorgesponsorte Rettung der Leipziger Bach-Autographe dermaßen hartnäckig, sodass selbst Dr. Girardet sich ausserstande bezeichnete, als "Wessi" gegen den berühmten "Ossi",
Prof. H.J. Schulze, die Restaurierung der Leipziger Bach-Handschriften durchzusetzen.

In ihrer Verzweiflung wandte sich Wenk an ihren prominenten Rechtsanwalt Nicolas Becker (Selbst zwar kein Kommunist, Verteidiger von Erich Honecker, und in der allgemeinen Psychologie von ex-DDR-Deutschen sehr bewandert), der sich mit Briefen an Prof. Schulze wandte, in denen er sich erstaunt darüber zeigte, wie mit dem Sponsoring der Klavierlehrerin umgegangen würde.
(Briefe Beckers an Prof. Schulze) siehe im Text im Anschluss.

Frau Direktor Dr. Beate Berger, in deren Stadt-Archiv die Leipziger Bach-Autographe jahrelang gelagert waren, bis sie in der DDR-Zeit ins Gohliser Schlösschen und ins Bach-Archiv verbracht wurden, unterstützte Frau Verena Wenk in enormem Ausmaß in allen ihren Vorhaben, teils auch wegen einer jahrzehntelangen Fehde mit dem Bach-Archiv, weil die Bach-Autographe in der DDR-Zeit im Stadt-Archiv ursprünglich konservatorisch korrekt gelagert waren und erst nach der späteren Umlagerung ins Bach-Archiv damals Schaden genommen haben sollen.
Dr. Beate Berger liess Wenk die Restaurierung kostspieliger Stadtarchiv-Autographen in Prof. Wächters Werkstatt sponsorn,
wie z.B. die o.g. Handschrift August des Starken, und sie erlaubte ihr, die entspr. Restaurierungs-Dokumentationen der Presse zu übergeben.
  Dr. Berger riet Wenk ferner, sich an den Leipziger CDU-Abgeordneten, Robert Clemen, zu wenden, der dann eine
parlamentarische Anfrage wegen der noch immer ausgebliebenen Rettung der Leipziger Bach-Autographe machte.
Als Antwort wurde im Parlament ein Brief  Prof. Schulzes zitiert, (der seinerseits natürlich nicht wusste,
dass Clemen in Kontakt mit Wenk war!)  :

"... Die Rettung der Leipziger Bach-Autographe könne nicht erfolgen, weil das Bach-Archiv KEIN GELD HABE ... !"

Dies riss dem Fass dermaßen den Boden heraus, sodass Dr. Girardet, Rechtsanwalt Nicolas Becker, sowie Robert Clemen, -
vereint mit der Presse, (d.h. vorallem Uwe Schlicht vom BERLINER TAGESSPIEGEL), die Wenk massiv unterstützte
nach ihren erfolgreich beantragten, pressewirksamen Bundesverdienstkreuzen für die Restauratoren
Prof. Wolfgang Wächter, Günter Müller, Bachhaus-Leiter Oefner, - aber auch Prof. Hans-Joachim Schulze! - ,
- solch enormen Druck erzeugten, dass Prof. Schulze die ganzen Bach-Autographen endlich und in aller Stille in Prof. Wächter's Werkstatt verbrachte, wie auch der BERLINER TAGESSPIEGEL prompt berichtete.
Prof. W. Wächter war es nach 40 Jahren DDR längst gewohnt, Bach-Handschriften immer in 'von oben angeordnete Heimlichkeit' und in aller Stille zu restaurieren.

- Wie oft die kleine Klavierlehrerin Verena Wenk im Kampf gegen die internationale Bach-Prominenz, die diesen Job 40 Jahre
verschlafen hatte, allein schon wegen der Haltung in der Bach-Stadt Leipzig nahe am Nervenzusammenbruch war, kann man möglicherweise ahnen.
Ihre Unterstützer bauten Wenk in ihrer niedergetrampelten Gemütsverfassung immer wieder damit auf,
indem sie ihr klarmachten:
dass der Rebell J. S. Bach - (wegen Widerborstigkeit zweimal im Leben von Fürsten eingesperrt, bzw.
'in der Landrichter-Stube für etliche Wochen arretiret' ) -
- heute keine Chance hätte, in die Bach-Gesellschaft aufgenommen zu werden
.
Die sturen, grauen und selbstgerechten, aber einflussreichen, damaligen Leipziger Behörden, die Bach oft kleinlich piesakten, seien teilweise heute immer noch da!

Bach liess sich allerdings, ermutigt vom katholischen und lebensfreudigen König August dem Starken, von den Behörden nicht niedermachen.
Auch die kleine Klavierlehrerin bekam mächtige Unterstützer, ohne die nichts erreicht worden wäre. -


   Ein enormes Tabu in der gesamten DDR-Zeit war der bis heute vertuschte, im Bundesarchiv aber dokumentierte
"Skandal-Fall Prof. Krüger-Riebow", ein (vermeintlicher!) Vorzeigekommunist.
s. im Anschluss: Krüger-Riebow's Personalbogen der Staatsbibliothek und dazu Presse!
Dieser war ab 1949 Musik-Abtl.s-Leiter der Ost-Berliner-StaBi unter den Linden
Noch kurz vor dem Mauerbau wurde er von der BND Vorgängerin "Aktion Gehlen" im Auftrag von Adenauer 'gekauft', damit er ganze Lastwagen mit Autographen dieser ja grössten Handschriftensammlung Europas der ehem. Preussischen Staatsbibliothek, nun mehr unter russischer Besatzung, in den Westen nach Bonn schleusen sollte.
Dieses gelang ihm in den Wirren der 50er Jahre und den chaotischen StaBi-Nachkrigs-Zuständen ohne weiteres, weil sowieso ständig ganze Kisten von Bücherbeständen aus Kriegsverlagerungen und intern in der kriegsbeschädigten Staatsbibliothek hin und her verlagert wurden.
Fast täglich liess er unzählige Kisten mit Handschriften auf Lastwägen laden, die in Wahrheit durch die damals noch offene Sektoren-Grenze verschwanden, darunter wiegesagt auch Beutekunst aus der NS-Zeit, die keinen StaBi-Stempel trug.
Die StaBi suchte danach einzelne Titel, soweit die NS-Raub-Bestände überhaupt katalogisiert waren, in Such-Annoncen (wie im Bundesarchiv ersichtlich) in westlichen Zeitungen.
Französische und andere ausländische Bibliotheken sollten natürlich diesen Umstand, das NS-Raubkunst vom Vorzeigekommunisten Prof. Krüger-Riebow gegen West-Geld verschachert wurde, unter gar keinen Umständen erfahren!

Mangels Friedensvertrag 1945 gab es wiegesagt keinen Austausch von Raub-Kulturgütern zwischen den ehem. Kriegsgegnern und keine Reparationsregelung.
Ost-Berlin hatte soeben - als einen kleinen Teil von 'Wiedergutmachung' für Kriegsschäden, z.B. verbrannte Bibliotheken und Schlössern in alliierten Ländern - (u. a. Polen, Frankreich, Russland), - und sozusagen als 'Ersatz' für nie geregelte Reparationen mit z.B. Polen - die Chopin-Autographen-Sammlung nach Warschau gegeben.

Adenauer war deswegen nunmehr besorgt, dass u.a. der Ost-Berliner Beethoven-Autographen-Schatz nach Moskau gehen könnte und organisierte mit der 'Aktion Gehlen', dass dieser in Beethovens Geburts-Stadt Bonn in Sicherheit gebracht wird.
Defacto sollte Krüger-Riebow aber soviel wie immer möglich aus der Handschriftenabteilung in den Westen bringen, wobei später, als ein jahrelanger Streit zwischen Bonn und Ostberlin um diesen Punkt entbrannte, ausgerechnet Prof. F. Blume (s.o.) das Amt des 'Hintergrund-Diplomaten' erhielt und vermittelte Jahre später, dass die Beethoven-Autographe nach Ost-Berlin zurück gehen konnten, und dies mit der stillen vertraglichen Abmachung, "dass diese die StaBi Ost nie mehr verlassen dürften."

Vieles konnte aber natürlich nie mehr an Ost-Berlin zurückgegeben werden, weil der (trotz seiner Bibliotheks-Raubtaten im Westen und seiner westlichen Haftstrafe geheimdienstlich geschützte)
Krüger-Riebow unendlich vieles privat verkauft hatte.
Aus den Akten des Bundesarchivs geht hervor, dass er in Bayreuth ein Autographen-Antiquariat betreiben konnte, und unendlich viele im Osten und Westen geklaute Autographen diskret reichen Käufern anbot.
Die betrügerische, kapitalistische Kaufmanns-Ader des Vorzeige-Kommunisten und
1. DDR-Musikabteilungs-Leiters war (und ist bis heute) eine traumatisierende Blamage für die Ost-Berliner StaBi, sodass der Autographen-Rückgabekampf zwischen Ost-Berlin und Bonn weitgehend hinter den Kulissen und über viele Jahre kein Ende nahm und beim Bau der StaBi West erneut zornig aufflammte, als Ost-Berlin insgesamt und endlich sämtliche Bücher/Handschriften, die im Westen bis 1976 u. a. im Marburger Schloss Nachkriegs verlagert waren zurückforderte, die aber nunmehr in die neue Staatsbibliothek-West der Berliner Potsdamerstrasse gebracht wurden.

  Nach dem Krüger-Riebow-Skandal plazierte das MfS den Kriminalisten Ingo Kolasa in die 'DSB', um fortan das Bibliotheks-Personal zu überwachen, damit keine weiteren Diebstähle aus der Handschriftenabteilung mehr vorkamen.
Dennoch protokolliert das Bundesarchiv weitere Bibliotheks-interne Autographen-Diebstähle:
Vor dem Bau der Berliner Mauer fanden ständig 'Bücher- und Autographen-Verkäufe' in den Westen
durch das 'DSB'-Personal statt.
Die vollständigen Akten zu "Ingo Kolasa" kopierte Wenk im Bundesarchiv.

Ingo Kolasa mutierte dann mit den Jahren vom Kriminalisten zum hochqualifizierten Historiker und Bibliothekar, - seit der Wende Direktor des StaBi-Musik-Archivs.
Heute ein unversichtbarer, zu Recht angesehener Wissenschaftler:

Zusammen mit dem Präsidenten der 'Stiftung Preussischer Kulturbesitz', Prof. K.-D. Lehmann schrieb
Ingo Kolasa ein wichtiges Buch über das Thema:
"Von russischer Besatzung verschleppte Beutekunst"...!
AUCH eine deutsche Karriere: 'Vom Saulus zum Paulus'.

Blamablerweise hat Krüger-Riebow allerding fast nur Beethoven-Autographe in Bonn wirklich abgeliefert und viele Autographen-Schätze, - laut West-Presse aus den 60-er Jahren: auch Bach-Autographe! - , darunter auch unkatalogisierte Raubkunst aus der NS-Zeit, im Westen privat verkauft:
Das Haupt-Tabu der Staatsbibliothek unter den Linden bis heute:
Nachweislich von der 'Aktion Rosenberg' im Krieg beschlagnahmte Raubkunst ist mit Krüger-Riebow längst verschwunden.
Die Akten im Bundesarchiv berichten noch über das Leben des Krüger-Riebow im Westen.
Fragen zum Beutekunst-Thema erzeugen bis heute in der StaBi Angst-Besetzte Abwehr und
Panik-Reaktionen, - nicht nur Wenk gegenüber.
Geschützt von der "Aktion Gehlen" wurde Krüger-Riebow nicht nach Ost-Berlin ausgeliefert, kam dann aber im Westen mit einer kurzen Gefängnis-Strafe davon, weil er in westlichen Bibliotheken sich mit falscher Wissenschaftler-Identität die Ausleihe von bibliophilen Kostbarkeiten erschlich und damit auf Nimmerwiedersehen verschwand.
In Göttingen erkannte ihn einen Bibliothekarin, weil er dort ein zweites mal auftauchte, und rief die Polizei.
Nach seiner (viel zu kurzen) Haft-Strafe tauchte er unter.
Über sein weiteres Schicksal war 1999 bis 2001, während der Recherce im Bundesarchiv, noch nichts weiter bekannt.
Es soll aber noch enorme Aktenberge aus der Ex-DDR-Zeit geben, die bis heute noch geordnet werden und unter denen es noch Unterlagen über die Prozesse und das weitere Schicksal von Krüger-Riebow geben soll.

Was immer also Verena Wenk 1996-2001 unternahm zur Rettung der Bach-Handschriften, stiess an enorme politische Tabu's in der Staatsbibliothek.
Nicht einmal danach, im Jan. 2005, erlaubte die Gen.-Dir. Schneider-Kempf der StaBi ihr, eine Muster-Restaurierung des (seit 2008) heutigen Retters der brandgeschädigten Weimarer Amalie-Biobliothek, Günter Müller, - der bedeutendsten deutschen Koryphäe auf dem Gebiet der Autographen-Restaurierung - gesponsort.

Eine riesige historische Chance wurde 1999 vertan, indem sich der damalige westliche Abtlg.-Leiter/Bestand, Dr. Hartmut Böhrenz, mit seinem Plan nicht durchsetzen konnte, diese Aufgabe beiden Koryphäen, Prof. Wolfgang Wächter und Günter Müller anzuvertrauen, was die Deutsche Bank 1998 ja finanzieren wollte, was der TAGESSPIEGEL ausführlich berichtete.
Das sog. "Bachpatronat" der Staatsbibliothek wäre überflüssig gewesen - man hätte so oder so neben der großen Spende der Deutschen Bank "Bücher/Handschriften-Paten" als Einzelsponsoren weltweit gefunden.

Dieses "Bach-Patronat" war eine merkwürdige Mischung von Lobbyisten-Abwehrbund und Alibi-Verein (Frau Wenk wurde die Aufnahme verweigert / Anlage Textende)
Im Vorstand des "Bach-Patronat's" war u.a. der Geschäftsführer der Autographen-Handschriften-Auktionatoren-Firma Stargardt, Herr Mecklenburg, zufällig ein Verwandter des damaligen StaBi-Generaldirektors.
Stargardt und H. Schneider/Tutzing waren just die zwei Musikhandschriften-Autionshäuser, die seit Jahrzehnten Autographe der StaBi Ost und West aufkauften, wie Bundesarchiv-Akten bezeugen: auch im (westlichen!) Schloss Marburg, wo ein westliches Hauptlager von Bibliotheks- und Handschriftengut und bibliophilen Kostbarkeiten der Staatsbibliothek ab Kriegsende war.
Hier waren beide o.g. Autionshäuser - wie auch in der "DSB" Unter den Linden - regelmässige Gäste wie Bundesarchiv-Akten aufzeigen.
Nach der Rettung der Bach-Autographe versank dieses "Bach-Patronat" übrigens im 'Nirvana', obschon fast alle Autographe der Staatsbibliothek dramatisch restaurierungs-bedürftig wären.
Dass das "Bach-Patronat" plötzlich keine Rolle mehr spielte, entsprach nach wie vor der offiziellen 'DSB/StaBi'-Version, dass nur Bach-Autographe beschädigt seien, weil Bach zu arm für ordentliches Papier/Tinte gewesen sei.
Wenk's Einsatz für die Bach-Autographe hatte jedoch vorallem gerade den Sinn, dass mit der Bach-Autographen-Rettung ein deutschland-weites oder sogar welt-weites Signal gesetzt werden sollte, damit dieses Restaurierungsverfahren schleunigst in allen Bibliotheken annerkannt, gelehrt und angewandt wird.
Mit 'Bach' sollte ein Fanal gesetzt werden, dass man es riskieren kann und muss, grade auch die kostbarsten schriftlichen Zeugnisse der einer Kultur-Nation zu retten.
In den Bibliotheken weltweit herrscht nach ca. 80 Jahren moderner Zentralheizungen überall galoppierender Tientenfrass. Das ist so.
Es kann unter gar keinen Umständen abgewartet werden bis eine in der Forschung befindliche neue Laser-Methode perfektioniert ist, weil in der Zeit, bis das entlich soweit ist, täglich unersetzbare schriftliche Zeugnisse der Kulturgeschichte zerbröseln.
Wenks Antrag, dieses "Bach-Patronat" umzuwandeln in ein "Handschriften-Patronat" um offensiv und weiterhin Paten für weitere akut notwendige Handschriften-Restaurierungen zu gewinnen, wurde mit Schweigen übergangen.

Das ist der deprimierende Zustand der grössten und bedeutensten Autographen-Sammlung der ehemals PREUSSISCHEN STAATSBIBLIOTHEK / (vormals 'königlichen Bibliothek')  HEUTE.

Handschriften sind das historische und kulturelle
'Gedächtnis der Menschheit'!

Auskunft für weitere Dokumente:
Verena Diena Wenk
AB/Fax: 0049 - 1734 1735 78
(kein e-mail vorhanden! - handschriftliche Faxe werden besonders gern gesehen!)
("Bach-Nr." - s.o. - für Bach Freunde: 1734/1735 schrieb Bach das Weihnachts-Oratorium)

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